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WIR SIND ALLE TIERE!

Hallo Martina,

herzlichen Dank, dass Sie sich für unsere einwöchige E-Mail-Serie rund um Speziesismus angemeldet haben und sich für die Tierrechtsarbeit und eine antispeziesistische Lebensweise interessieren.

Die Diskriminierung von Menschen aus den verschiedensten Gründen ist als gesellschaftliches Problem anerkannt – und das zu Recht. Vielen ist jedoch nicht bewusst, wie sehr andere Tiere in den unterschiedlichen Industrien unter unserem rücksichtslosen Verhalten leiden. Wir von PETA sind der Überzeugung, dass alle Lebewesen Respekt und Mitgefühl verdienen – unabhängig davon, ob sie Federn, Fell, Haut oder Schuppen haben.

Doch speziesistisches Denken und Handeln ist fest in unserer Kultur und somit in unserem alltäglichen Leben verankert. Speziesismus stützt sich auf die Annahme, der Mensch sei anderen Arten überlegen und hätte daher das Recht, sie nach ihrem „Nutzen für den Menschen“ zu kategorisieren. Unser Konsumverhalten basiert darauf, andere Tiere auszubeuten und zu töten – und zwar in unterschiedlichsten Branchen und Industrien.

1. Ernährungsindustrie 

Jedes Jahr werden allein in Deutschland über 720 Millionen Landlebewesen für die Fleischproduktion getötet – Millionen weitere sterben bereits in den Ställen oder auf den Transporten. Hinzu kommen weltweit mehrere Billionen Meerestiere, die in den Weltmeeren gefangen oder speziell für den Verzehr gezüchtet werden.

GIF mit eingesperrten Tieren in der Bekleidungsindustrie
 

Der Konsum tierischer Produkte ist nicht nur ethisch inakzeptabel, sondern gilt auch als eine der Hauptursachen für die Zerstörung unserer Erde. Dabei können wir unseren Nährstoffbedarf problemlos mit einer ausgewogenen pflanzlichen Ernährung decken. Der Lebensmittelhandel bietet heute eine wahre Fülle an veganen Milch-, Käse- und Fleischalternativen, die den Umstieg auf eine tierfreundliche und antispeziesistische Lebensweise zum Kinderspiel machen.

Weitere Infos zur tierleidfreien Ernährung
 

2. Bekleidungsindustrie 

Auch in der Bekleidungsindustrie wird SPEZIESIMUS großgeschrieben: Der Kauf von Kleidung und Accessoires aus Pelz, Leder, Daunen, Wolle und Seide unterstützt die vielfältigen Grausamkeiten, die an Tieren verübt werden. In der Pelzindustrie werden Füchse, Nerze und Kaninchen durch Analstromschlag, Totschlag oder Vergasung getötet. Für die Lederproduktion müssen Rinder die schmerzhafte Brandmarkung und Enthornung über sich ergehen lassen. In den Schlachthöfen sind Fehlbetäubungen an der Tagesordnung, sodass den Tieren teilweise bei vollem Bewusstsein die Haut vom Körper geschnitten wird. Für die Daunenindustrie werden lebende Gänse unter großen Schmerzen mehrmals im Leben gewaltsam gerupft. Bei der Schur erleiden Schafe, Kaninchen, Alpakas und Ziegen fast immer blutige Schnittwunden. Häufig werden sie gewaltsam fixiert, geschlagen und getreten.

GIF mit eingesperrten Tieren in der Bekleidungsindustrie
 

Statt Tiere für Wolle, Leder und Co. auszubeuten, können wir uns auch ganz einfach für Kleidung und Accessoires aus tierfreien Alternativen entscheiden.

Weitere Infos zu tierleidfreier Bekleidung
 

3. Tierversuchsindustrie 

Zahllose Tiere werden in grausamen Experimenten aufgeschnitten, vergiftet, mit Chemikalien verätzt, verstümmelt und getötet. Aufgrund der physiologischen und anatomischen Unterschiede zwischen den verschiedenen Spezies sind die Reaktionen des Menschen auf Arzneimittel oder Chemikalien jedoch oftmals anders als die anderer Tiere. Daher sind die Ergebnisse aus Tierversuchen meist nicht auf den Menschen übertragbar und können sogar lebensgefährliche Folgen haben. Trotzdem werden in Deutschland jährlich Millionen Mäuse, Kaninchen, Meerschweinchen, Hunde, Affen und andere Tiere in grausamen Experimenten missbraucht.

GIF mit eingesperrten Affen in der Tierversuchsindustrie
 

Das alles geschieht, obwohl längst tierversuchsfreie Forschungsmethoden zur Verfügung stehen. Es ist daher dringend notwendig, tierfreie Verfahren stärker zu fördern und großflächig anzuwenden. Bitte helfen Sie den Tieren, indem Sie nur tierversuchsfreie Produkte kaufen.

Weitere Infos zu Tierversuchen und zum Speziesismus
 

4. Unterhaltungsbranche 

Tiere, die in Zirkussen leben müssen, werden fast immer mit Gewalt und Zwang dressiert und verbringen die meiste Zeit ihres Lebens auf dunklen Lkws oder in engen Käfigen. Auch Zoos sind für Tiere nichts anderes als Gefängnisse. Zum Artenschutz tragen sie kaum bei, denn die meisten der eingesperrten Tiere können nicht ausgewildert werden oder ihre Art ist in der Natur nicht bedroht.

Die lebenslangen Misshandlungen und Entbehrungen führen bei Tieren in der Unterhaltungsbranche häufig zu Verhaltensauffälligkeiten, Krankheiten und zum frühzeitigen Tod. Bitte unterstützen Sie mit Ihrer Eintrittskarte niemals die Ausbeutung von Tieren zur menschlichen Unterhaltung. Nehmen Sie stattdessen an tierfreundlichen Aktivitäten teil, die Tieren kein Leid zufügen und genauso unterhaltsam und spannend sein können.

Weitere Infos zu tierfreundlichen Aktivitäten
 

5. Tierische Mitbewohner – Zucht und Handel 

In deutschen Haushalten leben rund 35 Millionen sogenannte Haustiere – Tiere in Terrarien oder Aquarien sind dabei noch nicht eingerechnet. Trotzdem gibt es in Deutschland keine konkreten rechtsverbindlichen Vorschriften für die artgerechte Privathaltung dieser Tiere, mit Ausnahme von Hunden. Millionen Tiere wie Kaninchen, Mäuse, Schlangen oder Bartagamen müssen daher in einem rechtsfreien Raum leben – viele von ihnen unter unhaltbaren Bedingungen. Züchter:innen „produzieren“ aus Profitgründen stets neue Tiere – obwohl jedes Jahr etwa 350.000 Tiere in deutschen Tierheimen landen und auf ein neues Zuhause warten.

GIF mit eingesperrten Affen in der Tierversuchsindustrie
 

Wenn Sie sich nach gründlicher Überlegung entscheiden, einen tierischen Mitbewohner bei sich aufzunehmen, kaufen Sie diesen niemals in einer Zoohandlung, bei Züchter:innen oder im Internet, sondern geben Sie einem sehnsüchtig wartenden Tierheimbewohner bitte ein liebevolles neues Zuhause.

Weitere Infos zum Leben mit tierischen Mitbewohnern
 

Niemand hat es verdient, sein Leben lang in grausamen Versuchen gequält zu werden, eingesperrt zu sein, niemals das Gras unter den Füßen oder die Sonne im Gesicht zu spüren. Kein Tier hat es verdient, dass man ihm die Babys wegnimmt und sein Leben vorsätzlich beendet. Wir werden nicht ruhen, solange den Tieren alles verwehrt wird, was natürlich und wichtig für sie ist. Und wir freuen uns, dass Sie uns zur Seite stehen, wenn wir für jene eintreten, deren Stimme nicht gehört wird und die unsere Hilfe dringend benötigen. Gemeinsam machen wir die Welt zu einem besseren Ort für ALLE Tiere!

Mit freundlichen Grüßen


Harald Ullmann
Vorstand
PETA Deutschland e.V.

PS: In der nächsten E-Mail erfahren Sie mehr darüber, wie Sie sich gegen Speziesismus und die Ausbeutung von Tieren einsetzen können. Wenn Sie diese Informationen hilfreich finden, teilen Sie sie gerne mit Ihren Mitmenschen. Jede Person, die über das Leid der Tiere Bescheid weiß und sich gegen die Unterstützung von ausbeuterischen Industrien entscheidet, rettet aktiv Tierleben.